Am 19. Juni erfolgte erneut eine Wasserbebrobung auf dem Edersee statt. Die Ergebnisse sind in den beiden folgenden Grafiken dargestellt:
In den letzten Wochen hat sich der See weiter erwärmt. Die Wassertemperatur im Oberflächenbereich liegt derzeit bei ca: 21°. Im oberen Seeteil nimmt die Wassertemperatur ab 4 m Wassertiefe relativ konstant ab, bis sie in ca. 16 m Wassertiefe bei 7° C liegt. Auffällig ist der Sauerstoffgehalt im oberen Seeteil. Dieser liegt bis zu einer Tiefe von 3 m bei ca. 11 mg/l und geht dann auf 1,8 mg/l in 6 m Wassertiefe zurück. In den Wasserschichten unter 6 m ist der Sauerstoff bereits aufgebraucht durch Zersetzungsprozesse. Dies bedeutet, dass in diesen Bereichen kein geeigneter Lebensraum mehr für Fische herrscht. Die Zersetzungsprozesse treten infolge von absterbendem Plankton auf. In diesem Jahr kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, die Zersetzung von Vegetation, die in Folge des letztjährigen niedrigen Wasserstandes sich gebildet hatte. Diese ist seit Winter überstaut und zersetzt sich unter Sauerstoffabbau ebenfalls.
Im unteren Seeteil sieht die Situation anders aus. Hier hat sich das Wasser bis in 8 m Wassertiefe konstant auf über 21°C erwärmt. Ab 8 m fällt die Temperatur recht schnell ab. In Tiefen über 18.00 m liegt die Temperatur noch bei unter 5°. Hier ist der Sauerstoff auch noch fast vollständig vom Winter vorhanden. Im Bereich zwischen 8 m und 18 m ist bereits eine Sauerstoffzehrung eingetreten, die jedoch noch unproblematisch ist.
Die Sichttiefe ist allgemein zurückgegangen und liegt im Bereich der Banfe bei 1,50 m und im Bereich bei Waldeck um 4,00 m.
Datum 02.08.2018 // Hohe Temperaturen und starkes wasserablassen, hoffentlich bekommen wir kein Fischsterben!?!? Das Problem rückt immer näher, wollen und müssen wir alle tatenlos zugucken!?!?!?Fische sind ja nur Fische und haben keine besonders große Lobby in Deutschland! Für seltene Pflanzen, Lurche usw. werden ganze Brückenbauvorhaben gestoppt und wer kümmert sich um unsere Wasserlebewesen? Gibt es am Edersee Verantwortliche die sich kümmern und Mitgefühl wie wir Angler zeigen??? In Deutschland ist erst nach einer Katastrophe der Aufschrei groß!!! Ich hoffe es wird noch alle gut, die Zahlen sprechen leider eine andere Sprache!!!
Frank Grunwald, Alter 55 Jahre, wohnhaft in Bad Arolsen und seit 1978 Angler am Edersee
Leider komme ich erst Heute zur Beantwortung ihrer Anfrage. Wir kümmern uns sehr um den Fischbestand am Edersee und haben auch die aktuelle Entwicklung im Blick (siehe Beitrag Zandersterben an der Staumauer). Für den Edersee sehen wir derzeit nicht die Gefahr eines Fischsterbens wie es an anderen Gewässern derzeit teilweise zu registrieren ist. Die Auswirkungen der Wasserabgabe von der Edertalsperre für den Affolderner See und die untere Eder sind sehr wohl bedenklich. Wir stehen deswegen schon seit geraumer Zeit mit den Behörden in Kontakt.
Mit freundlichem Gruß
Axel Finke
1. Vorsitzender